Regionaldialog „Pflege stärken“ gestartet

Vor der Verabschiedung des Zweiten Pflegestärkungsgesetzes (PSG II) hatte  Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe versprochen, gemeinsam mit Praxisvertretern an einer einheitlichen Umsetzung zu arbeiten.

Mit den Regionaldialogen „Pflege stärken“ setzt er dieses Versprechen nun in die Tat um.

Carmen P. Baake fasst die Idee und den Ablauf im Beitrag zusammen.

Regionaldialoge in 10 Regionen geplant

In zehn Regionen, die über das gesamte Bundesgebiet verteilt sind, diskutieren jeweils etwa 50 Praktikerinnen und Praktiker die zahlreichen Änderungen durch die Pflegestärkungsgesetze. Die Regionaldialoge dienen dazu, Akteure aus der Praxis ausführlich über die Änderungen der Pflegestärkungsgesetze I und II zu informieren, Herausforderungen bei deren Umsetzung zu identifizieren und dafür gemeinsam Lösungsansätze zu finden.

In jeder Region sollen bis Ende 2017 drei Veranstaltungen stattfinden. Diese bauen thematisch aufeinander auf. Die jeweils ersten Veranstaltungen fanden/finden in der Zeit von Februar bis Mai 2016 statt. Dort diskutier(t)en die Teilnehmer folgende Fragen:

  1. Welche Informationen benötigen Sie auf Ihrem Weg zur Umsetzung?
  2. Wo könnten aus Ihrer Sicht Hürden bei der Umsetzung liegen?
  3. Was benötigen Sie, um die Umsetzung in Ihrem Alltag zu starten / weiter fortzusetzen

In der zweiten Veranstaltung sollen die Teilnehmer vernetzte Lösungsansätze für die in der ersten Veranstaltung identifizierten Herausforderungen erarbeiten. Diese werden in der Praxis getestet. Die Ergebnisse dieser Erprobung werden dann in der dritten Veranstaltung beurteilt.

Begleitkreis aus Experten fasst Ergebnisse zusammen und leitet bundesweites Fazit ab

Das Bundesministerium für Gesundheit hat ausgewählte Praktikerinnen und Praktiker , die im deutschen Pflegesystem verwurzelt sind und sich in dem komplexen Gesamtsystem auskennen, in einen Begleitkreis berufen. Dieser Begleitkreis begleitet die Regionaldialoge inhaltlich, führt die Ergebnisse zu einem Gesamtbild zusammen und sichert den Fortschritt der Ergebnisse zwischen den Sitzungen. In regelmäßigen Abständen tagt der Begleitkreis im Bundesministerium für Gesundheit.

Online-Dialog geplant

Nicht jeder hat die Gelegenheit, direkt an einer Regionaldialog-Veranstaltung teilzunehmen. Parallel dazu sollen Praktiker darum die Möglichkeit erhalten, sich online an der Diskussion zu beteiligen. Sie können sich dafür unter www.regionaldialog-pflege.de registrieren lassen. Mit dieser Registrierung erhalten Sie auch den Zugang zu den Fotoprotokollen der Regionaldialoge sowie zu weiteren interessanten Informationsangeboten rund um die Pflegestärkungsgesetze.

Abschlussveranstaltung Ende 2017 geplant

Der Regionaldialog – Pflege stärken gipfelt in eine Abschlussveranstaltung, bei der die erarbeiteten und vom Begleitkreis zusammengefassten und kommentierten Ergebnisse an Herrn Gesundheitsminister Gröhe übergeben werden.

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, Abteilung 4: Pflegeversicherung und Prävention

Carmen P. Baake ist Diplomökonomin und berät seit 2011 Pflegedienste und Sozialstationen zu betriebswirtschaftlichen und strategischen Themen. Zuvor war sie viele Jahre bei gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen beschäftigt. Daneben arbeitet sie als freiberufliche Dozentin und Fachautorin. Über den WALHALLA Fachverlag bietet sie derzeit Seminare zum Thema „Pflegestärkungsgesetz II“ und „Neues Begutachtungsassessment“ an.