Pflege in Sachsen soll verbessert werden

Im Freistaat Sachsen wurde im Dezember 2015 eine Enquete-Kommission eingesetzt, die sich mit der „Sicherstellung der Versorgung und Weiterentwicklung der Qualität in der Pflege älterer Menschen im Freistaat Sachsen“ befassen soll. Die erste Sitzung fand am 21. Januar 2016 statt.

Zwei Jahre lang werden 20 Abgeordnete und fünf von den Fraktionen entsandte Experten Handlungsempfehlungen erarbeiten, „wie eine nachhaltige und pflegerisch hochwertige Versorgung älterer Menschen auf Dauer sichergestellt werden kann“. Der Abschlussbericht soll Ende 2017 vorgestellt werden.

Folgende fünfzehn Handlungsfelder sollen untersucht werden:

  1. Entlastung, Unterstützung und Begleitung der pflegenden Angehörigen und weiterer Helfer durch eine Einbindung der Familie und des Ehrenamts in die professionelle Pflegelandschaft
  2. Absicherung von Pflegebedürftigen und Pflegenden
  3. Stärkung einer möglichst langen Pflege in Selbstbestimmung durch ein stabiles Hilfenetz im ambulanten sowie stationären Bereich
  4. Besondere Situation von Menschen mit Demenzerkrankungen und deren Angehörigen
  5. Voraussetzungen und Herausforderungen einer kultursensiblen Altenpflege
  6. Verzahnung der Pflege mit der gesundheitlichen Versorgung unter Beachtung der Angebote von Rehabilitation und Prävention
  7. Umsetzung einer bedarfsgerechten Versorgungsinfrastruktur im ambulanten, teilstationären und stationären Bereich unter Beachtung von regionalen Besonderheiten der ländlichen Regionen und der Ballungsgebiete
  8. Umsetzung des Betreuungs- und Wohnqualitätsgesetzes und Auswirkungen auf geförderte Einrichtungen nach Artikel 52 Pflegeversicherungsgesetz
  9. Qualitätssicherung und Qualitätsprüfung, Dokumentation sowie Entbürokratisierung der Pflege
  10. Sicherung der professionellen Hilfs- und Pflegeangebote durch ausreichend und gut qualifiziertes Personal
  11. Fragen der Aus-, Fort- und Weiterbildung und der akademischen Professionalisierung
  12. Fragen der Forschung u. a. in den Bereichen der klinischen und patientenorientierten Pflege, der pflegerischen Versorgung und der technischen Ausstattung
  13. Prüfung der aktuellen Arbeitsbedingungen und Arbeitsbelastungen sowie der Lohn- und Vergütungssituation
  14. Fragen der Umsetzung im Zusammenhang mit Veränderungen im Ausbildungssystem und Möglichkeiten beruflicher Selbstverwaltungsformen
  15. Fragen eines vernetzten berufs- und institutionsübergreifenden Versorgungssystems