Medikamentenmix im Alter kann gefährlich sein

Wenn ältere Patienten mehrere Medikamente einnehmen, steigt das Risiko unerwünschter Neben- bzw. Wechselwirkungen. Die sog. PRISCUS-Liste weist Medikamente aus, die für ältere Menschen für potenziell ungeeignet gehalten werden. Sie ist bei Medizinern nicht unumstritten. Eine neue Studie bestätigt nun, dass es bei einem Medikamentenmix zu unerwünschten Arzneimitteleinwirkungen kommen kann. Analysiert wurden anonymisierte Krankenkassendaten von knapp 400.000 Senioren und die möglichen Zusammenhänge zwischen der Einnahme von nicht altersgerechten „PRISCUS“-Medikamenten und Krankenhauseinweisungen.Medikamente, die als nicht altersgerecht gelten, stehen in Deutschland seit 2010 auf der PRISCUS-Liste. Die Liste umfasst Wirkstoffe und Arzneimittelklassen, die ein erhöhtes Risiko unerwünschter Arzneimittelwirkungen bei älteren Menschen auslösen können.

Neben- und Wechselwirkungen treten vor allem dann auf, wenn ältere Menschen mehrere Medikamente einnehmen müssen. Deshalb sollen Ärzte ihren älteren Patienten Medikamente von der PRISCUS-Liste möglichst nicht verordnen. Das bestätigt die aktuelle Studie.

Für die Studie wurden zwei Gruppen von Patienten verglichen, die jeweils eine alterstypische Basismedikation erhalten hatten. Die erste Gruppe, die „PRISCUS“-Medikamente zu sich nahmen, hatte ein um rund 38 Prozent erhöhtes Risiko, sich im Krankenhaus behandeln lassen zu müssen. Die Patienten in der Vergleichsgruppe hatten Medikamente verschrieben bekommen, die für Ältere als besser verträglich gelten.

Ausführliche Informationen zur PRISCUS-Liste sind auf den Seiten der Deutschen Seniorenliga e.V. zu finden.

Die englischsprachige Studie des AQUA-Instituts kann über deren Homepage abgerufen werden.