Aktualisierte Statistik: Einrichtungseinheitlicher Eigenanteil in den Bundesländern, Stand 22.05.2017

Die vergangene Woche war ziemlich aufregend. Seit Mittwoch gingen viele Hinweise bei uns ein, dass der pflegelotse.de nicht funktioniert. Inzwischen scheint dieses technische Problem behoben worden zu sein. So konnten bis dato die einrichtungseinheitlichen Eigenanteile (EEE) von 21 % der vollstationären Pflegeheime in Deutschland erfasst werden. Dafür vielen Dank an Sie.

Damit Ihre Auswertung kein Opfer des Postleitzahlenabgleichs wird (siehe BLOG-Beitrag vom 15.05.2017), lesen Sie bitte am Ende des Beitrags für welche Bundesländer Ihre Unterstützung aktuell besonders wichtig ist.

Anzahl der erfassten Pflegeheime (Stand 22.05.2017):

Anzahl der erfassten Pflegeheime, EEE-Erhebung, Stand 22.05.2017
© Carmen P. Baake

Erfasst sind damit momentan 2.346 vollstationäre Pflegeeinrichtungen.
Das sind ca. 21 Prozent der in der Pflegestatistik des Statischen Bundesamtes ausgewiesenen 11.164 vollstationären Pflegeeinrichtungen im Bundesgebiet (Stand 2015).

So sieht der aktuelle Blick auf die durchschnittliche Höhe des EEE je Bundesland aus. Hier das aktuelle Schaubild (Stand 22.05.2017):


© Carmen P. Baake

Wie Sie sehen hat das Saarland die Rolle als „Spitzenreiter“ mit einem durchschnittlichen EEE in Höhe von 879,05 € übernommen. Das sind knapp 300 € mehr, als die im Zuge der Gesetzgebung versprochenen 580 € im Bundesdurchschnitt. Natürlich ist das Saarland mit 140 vollstationären Pflegeeinrichtungen nicht ausschlaggebend, wenn es um den Bundesdurchschnitt geht. Ich könnte jedoch verstehen, wenn die Menschen, die im Saarland diese hohen EEE zahlen müssen, dennoch enttäuscht sind.

EEE im Bundesdurchschnitt: Zweite Einschätzung

Wie wirkt sich der höhere EEE im Saarland und die weiteren EEE, die seit dem 08.05.2017 erfasst, wurden auf den EEE im Bundesdurchschnitt aus?

Bei einer Berechnung, in dem die durchschnittlichen EEE je Bundesland in dem Maße in den Bundesdurchschnitt eingehen, in dem die Bundesländer vollstationäre Pflegeeinrichtungen mit Dauerpflege vorhalten (Pflegestatistik 2015), beträgt der EEE im Bundesdurchschnitt nun 587,42 € (zum Vergleich zur Auswertung am 08.05.2017 waren es 585,41 €).

Nehme ich stattdessen die Anzahl der vollstationären Pflegeplätze (Pflegestatistik 2015) als Grundlage für die Berechnung der bundesdurchschnittlichen EEE beträgt dieser 606,20 € (zum Vergleich: am 08.05.2017 waren es 603,88 €).

Das ist vor allem deshalb interessant, weil in einigen Bundesländern, die für besonders hohe Kosten für vollstationäre Pflege bekannt sind (wie z. B. NRW), noch nicht 25 % der EEE erfasst sind. Ich bin gespannt wie es weiter geht.

Das können Sie beitragen – Aufruf zur Mitwirkung

Vielleicht denken Sie, die bisher ermittelten Durchschnittswerte seien Ihrer Meinung nach zu hoch oder zu gering oder zu wenig aussagekräftig? Dann zögern Sie nicht und helfen Sie mit, die Lücken zu füllen und/oder einen realistischeren Durchschnittswert für Ihr Bundesland zu ermitteln.

Ein vorläufiges Ziel ist es, je Bundesland mindestens für 25 % der vollstationären Pflegeeinrichtungen den EEE zu erfassen. Bereits über 2.300 EEE wurden bislang erfasst.

In 7 von 16 Bundesländern erreicht die Erfassung allerdings noch nicht 25 %. Welche Bundesländer das sind, zeigt die Grafik:

Anzahl erfasster Pflegeheime, Stand: 15.05.2017
© Carmen P. Baake

Aufgerufen wird also insbesondere zur Mithilfe in den Bundesländern:

  • Bayern (BY)
  • Baden-Württemberg (BW)
  • Niedersachsen (NI)
  • Nordrhein-Westfalen (NW)
  • Rheinland-Pfalz (RP)
  • Sachsen (SN)
  • Sachsen-Anhalt (ST)

Gehen Sie dazu zu www.pflegelotse.de und suchen nach vollstationären Pflegeeinrichtungen in Ihrer Region. Zur Auswertung benötige ich folgende Angaben:

  • Postleitzahl des Ortes, in dessen Umkreis Sie gesucht haben
  • Anzahl der Kilometer, mit denen Sie den Umkreis festgelegt haben
  • Anzahl der vollstationären Einrichtungen, die gefunden wurden
  • Anzahl der Einrichtungen ohne Vergütungsvereinbarung
  • Höhe der EEE von … €  bis … €
  • Durchschnittliche Höhe des EEE bei den von Ihnen gesuchten Pflegeeinrichtungen

Senden Sie diese Angaben per E-Mail an: beraterbrief-pflege@walhalla.de

Carmen P. Baake aktualisiert das obige Diagramm bis zum Ende Juni 2017 einmal pro Woche aufgrund der zugesandten Informationen. Wir hoffen, dadurch ein aussagekräftiges Bild zur Höhe des EEE in den Bundesländern zu erhalten.